In der Natur finden sich oft Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind. Etwa die Zecken. Sie sind nämlich Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis, abgekürzt FSME. Diese Viruserkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar und kann schwere gesundheitliche Folgen haben wie etwa Lähmungen, Sprechstörungen und vieles mehr bis hin zum Tod. Sie verläuft meist biphasisch – also in zwei Teilen. Zuerst meint man eine Erkältung mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen zu haben, die aber bald wieder abklingt. Einige Zeit später kommt es dann bei einem Teil der Erkrankten zu einer Meningitis, also einer Hirnhautentzündung. Dabei kann auch das gesamte Gehirn entzündet oder das Rückenmark beteiligt sein. Und die gefährlichen Blutsauger können auch die Lyme-Borreliose, die durch eine Infektion mit Bakterien verursacht wird, übertragen.
Mildes Klima lockt die Zecken aus dere Winterstarre
In Österreich und Deutschland werden die Winter immer milder. Das ist zwar für uns Menschen angenehm, allerdings erwachen auch die Insekten – und da insbesondere die Zecken – früher aus der Winterstarre. An manchen Orten ist es so warm, dass sie fast ganzjährig aktiv sind. Nämlich bereits ab etwa acht Grad Außentemperatur. Österreich und Deutschland zählen zu den am meisten betroffenen Gebieten Europas. Immer öfter findet man die Parasiten auch in Mittelgebirgslagen über 600 Meter Höhe.
Die Riesenzecke treibt auch in Europa ihr Unwesen
Seit einiger Zeit wird die Hyalomma marginatum, eine aus den Subtropen stammende Zeckenart, die auch tropische Riesenzecke genannt wird, in Europa gesichtet. Sie ist besonders gefährlich, da sie das Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber übertragen kann, das in bis zu 30 Prozent der Fälle tödlich verlauft. Auch Fleckfieber kann durch sie verbreitet werden. Eingeschleppt werden diese Zecken durch Zugvögel, die sie aus Afrika mitbringen, und aufgrund der derzeit für sie günstigen Klimabedingungen überleben sie auch. Und im Vergleich zum gemeinen Holzbock, wie der bei uns vorherrschende Parasit heißt, gehen sie aktiv auf Jagd. Sie können dem bevorzugten Wirt bis auf hundert Meter folgen und nehmen ihr Opfer in einer Entfernung bis zu neun Meter wahr. Haben sie es erreicht, ritzen sie – wie die herkömmlichen Zecken – die Haut des Opfers an und führen ihren Rüssel in die Wunde ein. Mit ihrem körpereigenen Gerinnungshemmer steigern sie den Blutfluss.
Impfen schützt gegen FSME
Eine FSME-Impfung bietet einen guten, fast 100%igen Schutz gegen die Erkrankung. Um bereits zu Beginn der Zeckensaison geschützt zu sein, sollte bereits in den Wintermonaten mit der Impfserie begonnen werden. Die Impfung ist gut verträglich, ab und zu können jedoch Impfreaktionen auftreten. Dazu zählen etwa Schmerzen, Rötungen oder eine Schwellung an der Impfstelle. Auch leichtes Fieber, Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen können auftreten. Manche Menschen klagen einige wenige Tage über allgemeines Unwohlsein. Mit diesen Beschwerden zeigt der Körper, dass er sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Hat man eine schwere Allergie gegen Hühnereiweiß, sollten – gemeinsam mit dem Arzt – die Risiken und der Nutzen einer Impfung abgeklärt werden. Gegen Borreliose hilft die FSME-Impfung leider nicht, allerdings werden gegen diese bakterielle Infektion Antibiotika eingesetzt.
Hilfe ich bin nicht geimpft
Viele Golfer haben sich nicht rechtzeitig um den Impfschutz gekümmert, können sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen oder stehen einer Impfung eher skeptisch gegenüber. Für sie gilt es, sich anders zu schützen. Etwa mit langen Hosen, festem Schuhwerk und über die Hose gezogenen Socken. Auch Abwehrsprays – sogenannte Repellents – helfen, allerdings nur für einen relativ kurzen Zeitraum. Sicherlich nicht für eine ganze Golfpartie. Nach dem Spiel ist es wichtig, die gesamte Kleidung und auch den Körper nach den Insekten abzusuchen. Bewährt hat sich dabei helle Kleidung, auf ihr kann man die winzigen Zecken nämlich leicht erkennen. Besonders gerne setzen sie sich zwischen den Haaren am Kopf, unter den Armen und in den Kniekehlen oder zwischen den Beinen fest. Der Stich selbst wird nur selten bemerkt, da das Tier eine Art Anästhetikum absondert.
So entfernst du eine Zecke
Hat man eine Zecke gefunden, die sich bereits in die Haut gesaugt hat, das Tier mit einer Pinzette vorsichtig, und ohne es zu quetschen, nach oben ziehen. Die Vorsicht ist angebracht, da bei einer Verletzung Krankheitserreger in den Körper gelangen können. Die Einstichstelle danach mit einem Hautdesinfektionsmittel abreiben. In der Apotheke ist auch eine spezielle Zeckenkarte erhältlich. Hausmittel wie etwa Öl sind wirkungslos.
Medianachweis: Pfizer, www.zecken.de