Nein, ein großer Fan des Berliner Straßennetzes wird Michael Stich wohl nicht mehr. Obwohl der Park Inn Charity Cup zugunsten der Michael-Stich-Stiftung nun schon zum 13. Mal auf dem Robert-Baker-Platz der Golfanlagen Gross Kienitz bei Berlin ausgetragen wurde, verhedderte sich der Ex-Tennisstar auf dem Rückweg vom Golfplatz am südlichen Stadtrand zum höchsten Hotel der Hauptstadt am Alexanderplatz gründlich. Mehr als eine halbe Stunde, beklagte sich der eingefleischte Hamburger beim abendlichen Dinner, sei er hoffnungslos verloren durch Tempelhof, Kreuzberg und Mitte gekurvt. Eine Frage, Herr Stich: Haben nicht etwa zu der Zeit, in der Sie Zweiter der Tennis-Weltrangliste waren, auf dem Heiligen Rasen von Wimbledon siegten und zusammen mit einem gewissen Boris Becker in Barcelona eine olympische Goldmedaille im Herren-Doppel gewannen, ein paar kluge Leute ein ebenso schlaues Tool erfunden, das man kurz „Navi“ nennt? Angeblich soll das auch in Berlin funktionieren …
Orientierungsprobleme
Auf dem Golfplatz selbst konnte von Orientierungsproblemen Michael Stichs keine Rede sein. Trotz hochsommerlicher Temperaturen von über 30 Grad meisterte er den sehr langen und herausfordernden Platz bravourös mit 26 Brutto- und 38 Nettopunkten, wurde Zweiter in der Nettoklasse A und verbesserte sein Handicap von 10,0 auf 9,7. Spiel, Satz und – fast – Sieg für den sympathischen Hanseaten.
Dass sein Freund, Park Inn-Direktor Jürgen Gangl, obwohl golferisch in Gross Kienitz zuhause und mit 11er-Handicap am Start, mit dieser tollen Performance Michael Stichs nicht mithalten konnte, war mehr als verständlich. Mehr als mit seinem Golfspiel war Gangl beschäftigt mit seiner Rolle als perfekter Gastgeber eines der traditionell bestbesuchten Charity-Golfturniere in der deutschen Hauptstadt: Über hundert Turnierteilnehmer brachten noch einmal so viele Gäste mit zur Abendveranstaltung im 150 Meter hohen Hotel, nur ein kurzes Par 3 weg vom Fernsehturm und dem Berliner Rathaus.
Stolzer Scheck
Und auch das ist gute Tradition beim Charity-Turnier zugunsten der Michael-Stich-Stiftung: Die Berliner Golferinnen und Golfer zeigten sich natürlich freigiebig und öffneten bereitwillig ihre Herzen und Portemonnaies. Am Ende konnte „der Jürgen“ seinem Freund Michael einen stolzen Scheck über 30.000 Euro überreichen. Damit hilft die Stiftung HIV-positiven und an Aids erkrankten Kindern und deren Familien bei der Bewältigung des Alltags.
Wann spätestens sich der Hamburger Michael Stich erneut auf den Straßen einer wirklich großen Stadt zurechtfinden muss, steht auch schon fest: Für den 6. September 2024 steht die 14. Auflage des Berliner Charity-Turniers zugunsten seiner Stiftung schon im Kalender. Vorschlag: Vielleicht schaltet der Ex-Tennisstar dann mal sein „Navi“ ein?!
Medianachweis: Wolfgang Weber