obby-Golfer und Major-Sieger haben sich in den letzten Tagen gleichermaßen vor Deutschlands Golf-Legende verneigt. „Du musst lange suchen, um eine solche Ikone zu finden“, sagt „Torwart-Titan“ Oliver Kahn, und Martin Kaymer hält fest: „Auch wenn er 25 Jahre älter ist, kann er mich immer noch schlagen.“ Die Rede ist natürlich von Bernhard Langer, „der den Golfsport in Deutschland geprägt und Generationen inspiriert hat“, so Alexander Klose, Vorstand Kommunikation beim Deutschen Golf Verband.
Anlass für so viel Lob und Anerkennung war eine denkwürdige Woche für den Ausnahmesportler. Seine seltenen Besuche in Deutschland nutzte der mittlerweile 68-Jährige für drei außergewöhnliche Auftritte. Zunächst stand in Köln die Premiere einer Fernsehdokumentation über sein Leben im Rampenlicht, dann drückte er der WINSTONgolf Senior Open seinen Stempel auf und nahm schließlich im Rahmen des Turniers sichtlich gerührt die Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Golf Verbandes entgegen.

„Es wird immer einfacher!“
Bei den WINSTONgolf Senior Open 2025 ließ er keinen Zweifel an seiner Vormachtstellung aufkommen. Den 22 Birdies auf der Habenseite stand nur ein einziges Bogey an den drei Spieltagen entgegen. 21 unter Par bedeuteten nicht nur den nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg in Mecklenburg-Vorpommern, sondern sorgten gleichzeitig auch für einen neuen Turnierrekord. Ein eindrucksvolles Ergebnis, das zeigt, was man noch leisten kann, auch wenn man stramm auf die 70 zugeht.
„Ich freue mich sehr, dass ich endlich hier bei WINSTONgolf gewinnen konnte“, so ein gelöster Bernhard Langer bei der Siegerehrung. „Der Platz war in einem hervorragenden Zustand. Ich habe selten so viele Putts wie in dieser Woche gelocht. Eines meiner Ziele ist es, unter meinem Alter zu spielen, das ist mir diese Woche tatsächlich drei Mal gelungen.“ Und mit einem Augenzwinkern auf Ziel und Alter ergänzte er: „Das Gute: Es wird immer einfacher!“
WINSTONgolf-Botschafter
Für Turnierdirektorin Stefanie Merchel ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: „Es war unser Traum, Bernhard Langer hier als Sieger feiern zu können. Wir haben immer darauf gehofft, aber wir wollten es selbst dann noch nicht beschreien, als es Freitag und Samstag schon gut aussah. Nun freuen wir uns natürlich umso mehr, dass es geklappt hat und unser WINSTONgolf-Botschafter dem ganzen Wochenende den krönenden Abschluss verpassen konnte.“
Wie hoch die –21 von Bernhard Langer einzuschätzen sind, zeigt der Vergleich mit den Siegern der Vorjahre. 2024 gewann der Engländer Van Phillips mit –12 im Stechen gegen seinen Landsmann Philipp Archer und den Brasilianer Adilson da Silva. 2023 war der Australier Scott Hend mit –10 gleich bei seinem ersten Start auf der Legends Tour erfolgreich. Langers Ergebnis ist ein Ausrufezeichen, auch wenn die Bedingungen jedes Jahr unterschiedlich sind.

Theoretischer Sieg
Die –15 von Patrick Sjöland hätten bei einem Turnier ohne Langer theoretisch zum Sieg gereicht. So musste sich der Schwede mit Platz zwei und 49.500 Euro trösten. Dritter wurde Matthew Cort (–14). Aus deutschsprachiger Sicht rundeten Thomas Gögele (–8, geteilter 10. Platz), Christoph Günther (–6, geteilter 18. Platz) und Markus Brier (–4, geteilter 29. Platz) mit starken Auftritten ein erfolgreiches Wochenende ab.
Nie Amateur gewesen
Abseits des sportlichen Erfolges war WINSTONgolf die perfekte Bühne für eine besondere Ehrung: Bernhard Langer erhielt die Ehrenmitgliedschaft beim DGV. Überreicht wurde der spezielle Ausweis von DGV-Präsident Claus Kobold im Beisein von Turnierdirektorin Steffi Merchel und Rüdiger Born vom Golfverband Mecklenburg-Vorpommern.
Der Turniersieger freute sich über die Ehrung und erläuterte den speziellen Hintergrund. „Ich war nie Amateur und somit auch nicht Mitglied im Golfverband.“ Und Kobold ergänzte: „Es war unsere Verpflichtung, ihn für uns zu gewinnen.“
Wo alles begann
Was der Anhausener für das deutsche Golf geleistet hat, zeigt eine Dokumentation, die exklusiv auf Magenta TV zu sehen ist. Bernhard Langer – Der ewige Champion feierte am Dienstag vor den Senior Open in Anwesenheit des Protagonisten Premiere. „Ich bin überglücklich, den Film in Köln präsentieren zu dürfen. Eigentlich hat hier meine Karriere begonnen, als ich mit 17 Jahren mein erstes Profi-Turnier gewonnen habe. Damals habe ich dort einen Geschäftsmann getroffen, der mich gesponsert hat, damit ich auf die Tour gehen konnte. So hat das Ganze angefangen. Ohne Köln gäbe es keinen Bernhard Langer und auch diesen Film nicht.“

Eineinhalb Jahre lang hat das Team um den preisgekrönten Regisseur Leopold Hoesch Weggefährten interviewt, an Stationen des Erfolgsweges gedreht und den 68-Jährigen begleitet. Entstanden ist ein filmisches Denkmal. Doch der Weg des Bernhard Langer ist noch nicht am Ende.
Medianachweis: © WINSTONgolf/Tobias Kuberski, © DGV