Der Papa gewinnt die DP World India Championship, doch das Größte an diesem Sieg ist die Freude, die Tommy Fleetwood damit seinem achtjährigen Filius Frankie bereitete. Der hatte sich vorher gewünscht, endlich mal bei einem Sieg des Vaters übers 18. Grün rennen und gratulieren zu dürfen. Also spielte Fleetwood im Delhi Golf Club in Indiens Hauptstadt eine famose 65er-Finalrunde (-7), mit der auch Frankies Traum in Erfüllung ging. Und so stürmte der Steppke dann am Ende glückselig in Papas Arme. Was sind dagegen schon die 680.000 Dollar Preisgeld oder der reine sportliche Erfolg, übrigens Fleetwoods dritter binnen zwei Monaten nach Gewinn der Tour Championship in Atlanta und dem dramatischen Ryder-Cup-Auswärtssieg mit Team Europe auf dem Black Course im Bethpage State Park.
Die Schlussszene war gleichzeitig der emotionale Höhepunkt eines gelungenen Premieren-Gastspiels der DP World Tour in Indien. Der europäische Circuit hatte einiges an Rang und Namen aufgeboten – Rory McIlroy, Shane Lowry, Victor Hovland, Luke Donald und eben Fleetwood –, um den prospektiven Golfmarkt auf dem Subkontinent nicht LIV’ler Bryson DeChambeau zu überlassen, der Anfang 2025 im Rahmen eines Asian-Tour-Auftritts mit seinem kompletten Crushers-Team beim International Series India im DLF Golf and Country Club abgeschlagen und kräftig die Werbetrommel für den Golfsport und seinen Circuit gerührt hatte.
Während die DP World Tour sich seit Jahren als Global Player versteht und mit dem Turnierkalender entsprechend agiert, vernachlässigt die PGA Tour wiederum die Zielgruppen in Fernost oder beispielsweise in Australien geradezu sträflich und hat damit der LIV Golf League quasi Tür und Tor geöffnet. Nicht zuletzt Rory McIlroy hat das wiederholt angemahnt.
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