Ganz viel Licht

Die jüngsten Resultate der deutschsprachigen Golfer können sich wirklich sehen lassen.

Seit Anfang Oktober, Ende November letzten Jahres ist die Saison 2023 auf der PGA Tour / DP World Tour in vollem Gange, und ein Blick auf Rang- und Siegerlisten lässt einem aus deutschsprachiger Sicht sehr ­zuversichtlich in die Zukunft ­blicken.

Siem is back

Mit Marcel Siem (Hero Indian Open) und Nick Bachem (Jonsson­ Workwear Open) haben sich in dieser Saison bereits zwei deutsche Profis in die Siegerliste eintragen können. Für Siem kam sein Titel in Indien einer großen Erleichterung gleich, blickt der mittlerweile 42-Jährige doch auf eine Karriere mit vielen Auf und Abs zurück. Dass er sich nach 8 Jahren und 116 Tagen seit seinem letzten Titel auf der DP World Tour nun seinen fünften Titel geschnappt hat, zeugt von gro­ßer Ausdauer und Kampfeswillen. Da ließen die Glückwünsche von seinen Tourkollegen auch nicht lange auf sich warten. Ryder-­Cup-Kapitän Thomas Björn gehörte ebenso zu den Gratulanten wie die Routiniers Nicolas Colsaerts, Ross Fisher und Gonzalo Fernández-Castaño.

Marcel Siem feierte in Indien ein grandioses Comeback.

Sieg ändert alles

„Dieses Turnier gewonnen zu haben und jetzt zurück in Kreise der Sieger zu sein bedeutet unglaublich viel für mich. Ich kann es noch gar nicht fassen“, so Siem, der seinen Landsmann Yannick Paul an einem äußerst spannenden Finaltag quasi auf der Zielgeraden noch abfangen konnte. „Es war ein harter Kampf mit Yannick, er hat gut gespielt, und da war kein Platz für Fehler“, so Siem, der mit so einer guten Platzierung in Indien gar nicht gerechnet hatte. „Ich hatte ein paar Cuts in Folge geschafft, ein paar Top-20-Platzierungen, mein Ziel hier war eine Top 10. Ich hatte gar nicht so das Gefühl, dass das meine Woche werden könnte“, ergänzte der mittlerweile mit seiner Familie auf Mauritius lebende Profi. „Dieser Sieg verändert alles. Ich kann mir jetzt aussuchen, wo und welche Turniere ich spiele, und das macht mein Leben natürlich deutlich einfacher.“

Newcomer Nick

Das Gefühl des Sieges kennt nach nur 12 Starts auf der DP World Tour nun auch Nick Bachem, der im wahrsten Sinne des Wortes auf einer Erfolgswelle surft. Denn neben dem Golfsport gehört eben auch Wellenreiten zu den Leidenschaften des 23-jährigen Deutschen. Bei der Jonsson Workwear Open wollte Bachem in der Finalrunde einfach nur Spaß haben und gewann ganz nebenbei mit 4 Schlägen Vorsprung seinen ersten DP-World-Tour-Titel. „Ich kann noch gar nicht glauben, was in den letzten Tagen passiert ist, aber es fühlt sich verdammt gut an. Ich stehe ja gerade erst am Anfang meiner Karriere, und heute war einfach mein Tag“, so Bachem. Die Stationen von Nick Bachems  erfolgreicher Karriere in den letzten beiden Jahren: Sieg auf der Pro Golf Tour. Top 25 am Ende der Saison auf der Challenge Tour. Tourkarte in der Tourschool für die DP World Tour geholt und jetzt im 12 Start bereits der erste Sieg. So kann es doch bitte gerne weitergehen.

Ryder Cup im Blick

Der dritte Deutsche im Bunde, der für positive Schlagzeilen sorgt, ist Yannick Paul. Auch wenn der Mannheimer in dieser Saison bereits mehrere Male hauchdünn an einem Sieg vorbeischrammte, kann sich seine Bilanz 2023 durchaus sehen lassen. Und die guten Resultate Pauls in den vergangenen Monaten wirken sich auch in diversen Ranglisten positiv aus. Hinter Marcel Siem ist Paul im Ranking der DP World Tour auf Rang 13 platziert. Im Ranking für das Ryder-Cup-Team von Europas Kapitän Luke Donald belegt der Deutsche bei den European Points hinter den Schwergewichten Jon Rahm und Rory McIlroy mit nur 17 Punkten Rückstand auf den Franzosen Victor Perez sogar Rang 4.

Bester Österreicher

Aber natürlich sorgten nicht nur die deutschen Profis im weltweiten Golfgeschehen in letzter Zeit für Aufsehen. Aus österreichischer Sicht hat sich Sepp Straka in den USA ganz klar zur rot-weiß-roten Nummer eins gespielt. Nachdem er im vergangenen Jahr als erster Österreicher überhaupt mit der Honda Classic ein PGA-Tour-Turnier gewann, setzte er diese Saison mit guten Leistungen fort. Zum Auftakt gab es gleich mal den geteilten zweiten Platz bei der Sanderson ­Farms Championship und immerhin T5 bei seiner Titelverteidigung bei der Honda Classic. Rang 44 im FedEx Cup und Rang 33 in der Weltrangliste zeigen, dass sich Straka zu einem echten Weltklassespieler entwickelt hat.

Sepp Straka hält zurzeit die österreichische Golffahne hoch

Ass in Augusta

Natürlich lag bei solch guten Leistungen für den gebürtigen Wiener erneut eine Einladung nach Augusta zum Masters im Briefkasten. Und auch wenn Sepp mit T46 im Gegensatz zu T30 im Vorjahr etwas schlechter klassiert war, nahm er ein echtes Highlight mit nach Hause. In der Proberunde am Montag gelang ihm nämlich auf der legendären Bahn 12 ein vielumjubeltes Hole-in-one im Augusta National Golf Club. Anzuschauen gibt es das Ganze auch, und zwar auf der offiziellen Masters-Seite: www.masters.com

Medianachweis: Sportcom/Getty Images

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