Ohne Zweifel erfreut sich der Damengolfsport immer größerer Beliebtheit. Und es hilft natürlich, wenn heimische Spielerinnen dabei Erfolge feiern. Die Silbermedaille von Esther Henseleit bei den Olympischen Spielen in Paris wurde in der deutschen Medienlandschaft über die Golfgrenzen hinaus wahrgenommen und zelebriert. Die 25-jährige Hamburgerin reitet genauso wie ihre Landsfrau Alexandra Försterling auf einer Erfolgswelle und lässt den deutschen Damengolfsport hoffnungsfroh in die Zukunft blicken.
Neuauflage
Esther Henseleit qualifizierte sich mit ihren Erfolgen genauso wie die Schweizerin Albana Valenzuela erstmals für das europäische Solheim-Cup-Team. Der Solheim Cup ist das größte Mannschaftsturnier im Damengolf, bei dem Team USA im Zweijahres-Rhythmus auf Team Europa trifft. In diesem Jahr findet der Vergleichskampf bereits nach einem Jahr wieder statt, um eine Überschneidung mit dem Ryder Cup zu vermeiden, der nach seiner coronabedingten Verschiebung im Jahr 2020 in die ungeraden Jahre wechselte. Vor zwölf Monaten endete der letzte Solheim-Cup-Thriller im spanischen Finca Cortesin mit einem 14:14 Unentschieden, was bedeutete, dass Team Europe als Titelverteidiger die Trophäe behalten durfte. Nach den europäischen Siegen 2019 in Gleneagles, Schottland, und 2021 in Toledo, Ohio, sinnt das US-amerikanische Team nun auf Revanche.
Gekreuzte Klingen
Seit seiner Einführung im Jahr 1990 hat es 18 Ausgaben des Solheim Cups gegeben, wobei das Team USA zehnmal als Sieger hervorging, während Europa sieben Mal siegreich war und es beim Wettbewerb 2023 das einzige Mal ein Unentschieden gab.
Von 13. bis 15. September geht die 19. Auflage im Robert Trent Jones Golf Club in Gainesville, Virginia, über die Bühne. Als Kapitäninnen werden wie schon letztes Jahr wieder Suzann Pettersen (Europa) und Stacy Lewis (USA) die Klingen kreuzen. Die amerikanische Kapitänin kann mit Nelly Korda und Lilia Vu auf die beiden bestplatzierten Spielerinnen in der Damen-Weltrangliste bauen. Dazu gibt es einen guten Mix aus arrivierten Spielerinnen wie Lexi Thompson und jungem, frischen Blut wie z.B. in Form von Rookie Sarah Schmelzel.
Erfahrung vs. Rookies
Während das Gros des Teams Europe unverändert bleibt, gibt es lediglich mit Esther Henseleit und Albane Valenzuela zwei Neuerungen zu der letztjährigen Auflage. Die Genferin wurde von Suzann Pettersen mit einer Wildcard bedacht. „Damit geht für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung“, sagte Valenzuela. „Europa beim Solheim Cup zu vertreten, ist eine der höchsten Ehren, die es für eine Golferin überhaupt geben kann. Als ich früher den Junior Solheim Cup spielte, war mir klar, dass ich dasselbe bei den Erwachsenen erreichen wollte. Ich habe alle Majors gespielt, die Olympischen Spiele, und jetzt werde ich am Solheim Cup teilnehmen. Das ist fantastisch!“
Und auch Deutschlands Esther Henseleit, die es dank ihrer letzten Ergebnisse direkt ins Team schaffte, ist voller Vorfreude auf das Saison-Highlight. „Es war immer schon mein Traum, seit ich ein kleines Mädchen war, beim Solheim Cup dabei zu sein. Dass es jetzt Realität wird, ist ein wenig surreal, aber ich freue mich extrem darauf.“
Medianachweis: Tristan Jones / LET, Robert Trent Jones GC
