Adventure Golf?

Gerade jetzt in der Urlaubszeit wird der eine oder andere über Adventure Golf „stolpern“.

In den letzten Jahren wurden vermehrt Adventure-Golf-Anlagen eröffnet, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa. Bei Adventure Golf handelt es sich um eine Variante des Minigolfs, die in den USA und in Freizeitparks sehr erfolgreich ist und vor allem beim Putten (Einlochen) dem „echten Golf“ sehr ähnlich ist. Das besondere Merkmal der Anlagen sind Bauwerke, Wasseranlagen und Dekorationen, die Spaß beim Spiel machen und optische Highlights setzen. Während beim klassischen Bahnengolf auf Beton geputtet wird und die Hindernisse eingebaut werden, ist die Bahn selbst das Hindernis. In welchem Zusammenhang stehen aber nun Golf und Adventure Golf? 

Faszinierend?

Zu spielen gibt es das Golf beispielsweise in Hohentauern. Dort  betreiben Loes Dikmans und Maarten Kleuver die Anlage Mountain Adventure Golf. Im Jahr 2021 wurde diese in Österreich einzigartige, vollwertige höchstgelegene 18-Loch-Adventure-Golf-Anlage der Welt gebaut. Was finden die Betreiber so toll? „Das Spielen von Adventure Golf gegenüber Golf ist mit wesentlich weniger Zeitaufwand verbunden, und auch die Kosten sind viel niedriger“, erklären sie auf Anfrage gegenüber der Golf Week. „Trotzdem ist der Ehrgeiz für ein Hole-in-one, ein Ass im Adventure Golf, immer da, und man versucht immer wieder, den besten Score herauszuholen. Wie im Golf spielst du eigentlich immer gegen deinen eigenen Bestscore.“ Ortswechsel nach Winterberg im Sauerland, ebenfalls ein Gebiet, in dem Wintersport betrieben wird. Dort betrieben Monique und Robin Schloßmann  ebenfalls eine derartige Anlage.­ „Wir haben uns mit ­unserer Adventure-Golf-Anlage selbstständig gemacht, da es beim ­Adventure Golfen die fantasievollen Themenwelten gibt“, erklären sie. „Spieler können in unser kleines nachgebautes Miniatur-Sauerland eintauchen, da jede unserer Bahnen eine eigene Station zum Sauerland widerspiegelt und dieses spielerisch entdeckt. Unsere detailreiche und liebevolle gestaltete Anlage gibt unseren Spielern, ob groß oder klein, die Möglichkeit, das Sauerland mit seinen Ausflugszielen und Schönheiten kennenzulernen, und macht das Spielerlebnis somit besonders fesselnd und ­attraktiv.“

Am Berg golft bzw. puttet es sich in spannendem Umfeld.

Die Vorteile

Der wichtigste Aspekt sei, so die Sauerländerin, dass jeder Adventure Golf spielen kann. Ob groß oder klein, mit oder ohne Handicap. Man braucht keine Platzreife und verliert nicht schnell die Lust, da Adventure Golf viel interessanter gestaltet ist als die herkömmlichen Mini­golfbahnen. „Im Gegensatz zu diesen wird auf kunstvoll gestalteten Bahnen gespielt – bei uns sind zum Beispiel ein echter Bob, eine Bergwerk-Lore und die klein nachgebaute Edertalsperre verbaut. Jeder Abschlag bietet eine einzigartige Herausforderung, sei es ein Mühlrad, der Rothaarsteig oder das Maul einer lebensgroßen Kuh. Diese Elemente machen das Spiel so interessant und abwechslungsreich, außerdem kann Adventure Golf mit bis zu fünf Personen zeitgleich auf einer Bahn gespielt werden und bietet dadurch ein unvergessliches Gruppenerlebnis.“ Es macht also vielleicht nicht nur mehr Spaß als Minigolf, sondern hilft auch beim Golfen. „Persönlich spiele ich auch Golf, aber ich habe gemerkt, dass mein Spiel auf der Green sich unglaublich verbessert hat, seit ich mit Adventure Golf angefangen habe“, heißt es dazu aus Hohentauern.

Im Gegensatz zu Minigolf gibt es bei Adventure Golf echte Hindernisse.

Einstiegsspiel?

Wer spielt denn dieses Spiel überhaupt? In Hohentauern alle, „von sehr jung bis alt. Es gibt Einzelspieler, Familien und auch Firmen kommen. Durch die Abwechslung und die Dauer von maximal einer Stunde pro Runde wird es nie langweilig.“ Diese Diversität gibt es auch in Winterberg: „Unsere Spieler sind querbeet gemischt. Da unsere Anlage komplett barrierefrei gebaut ist, haben wir Familien mit Kindern aller Altersklassen, aber auch Pärchen, Vereine und Menschen mit Behinderungen. Auch viele Senioren finden den Weg zu uns.“ Aber ist Adventure Golf auch eine Möglichkeit, in den echten Golfsport einzusteigen? Da fällt das Resümee unterschiedlich aus. In Österreich verneint man: „Eher umgekehrt, Golfer, die auch mal Adventure Golf ausprobiert haben, sehen, dass es Vorteile fürs kurze Spiel bringt, und trainieren daher regelmäßig auch mal Adventure Golf.“ Doch man hat sich etwas einfallen lassen: eine Kooperation mit dem GC in Trofaiach. Die Mitglieder von dort können jederzeit spielen kommen. Aus Winterberg gibt es da „bessere“ Nachrichten: „Wir haben eine Familie, die immer wieder zu uns auf den Platz kommt. Die Familie hat kleinere und jugendliche Kinder – den großen Kindern hat es hier so gut gefallen, dass sie tatsächlich einen Schnupperkurs im echten Golfclub in Winterberg gebucht haben.“

Es ist toll, dass noch mehr mitgespielt haben und es insgesamt über 11.000 Turnierrunden gab. 

Klappt gut

Aber zahlt sich das alles auch aus? Für die Schloßmanns ja. „Mein Mann und ich, wir haben uns mit dieser Anlage mit 23 und 24 Jahren selbstständig gemacht und betreiben diese mit viel Herz“, erzählt sie. „Wir haben es sogar geschafft, dass wir in diesem Jahr vom 21. bis 24. September 2023 als erste Anlage in Deutschland die ersten Adventure Golf Masters austragen dürfen und sogar ein Teil der Weltmeisterschaft vom Adventure Golf sind. Wir sind sehr stolz und bemühen uns jeden Tag, den alten, über zehn Jahre brachgelegenen Sportplatz mit Spiel, Spaß und Freude zu füllen.“ So bleibt am Ende: Adventure Golf zahlt sich aus. Weil es Spaß macht und es eigentlich jeder spielen kann und so ganz nebenbei auch die Putting-Fähigkeiten verbessert. Und vielleicht sagt in ein paar Jahren ein großer Star, dass er ganz klein so angefangen hat.

Medianachweis: Monique und Robin Schloßmann

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