Golf macht gesund

Die neue britische Golf-Care-Studie bestätigt, dass Golfspielen die geistige Gesundheit verbessert.

Psychische Gesundheit ist heute ein Thema, über das mehr denn je gesprochen wird – auch im Sport. Siegreiche Spitzensportler verbindet man mit strahlenden Gesichtern und Attributen wie  „stark, selbstbewusst, unverwundbar“. Wer Erfolg hat, muss schließlich glücklich sein. Die Rea­lität sieht allzu oft aber anders aus. Unbemerkt von der Öffentlichkeit zerbrechen viele Athleten am (selbst) auferlegten Druck und kämpfen mit inneren Dämonen und Ängsten. Spätestens seit dem Suizid des deutschen Fußballprofis Robert Enke 2009 ist klar, dass Depressionen auch im Spitzensport keine Ausnahme sind. In den vergangenen Jahren äußerten sich mehrere Top-Athleten zu dem einstigen Tabuthema, erzählten von psychischen Problemen und machen so Otto Normalverbraucher Mut, sich in ähnlichen Situationen helfen zu lassen. Sei es Schwimm-Ikone Michael Phelps, Ski-Queen Lindsey Vonn, Tennis-Ass Naomi Osaka, Ausnahme-Turnerin Simone Biles oder neuerdings auch Rory McIlroy, der nach dem enttäuschenden Auftritt beim Masters in Augusta in der Woche darauf bei der RBC Heritage zurückzog und über seine psychische Gesundheit und deren Auswirkungen auf sein Golfspiel sprach. 

Spezifische Auswirkungen des Golfspiels auf die mentale Gesundheit.

Studie von Golf Care

Doch wie groß ist das Bewusstsein für mentale Gesundheit im Golfsport, wenn man mal vom Profigolfer absieht und wenn es um den alltäglichen Hobbygolfer geht? Betrachten die Menschen Golf als etwas, das einen positiven Einfluss auf ihre geistige Gesundheit hat? Fühlen sich Golfer wohl dabei, nach einer Runde auf dem Platz oder im Clubhaus über ihre psychische Gesundheit zu diskutieren? Um das herauszufinden, hat die Organisation Golf Care 1.623 britische Golfer zu ihren Erfahrungen mit psychischen Problemen und den Auswirkungen ihres Engagements im Golfsport befragt.

Insgesamt gaben 28% der Golfer an, in ihrem Leben ein psychisches Problem gehabt zu haben, während 8% angaben, sie seien sich nicht sicher, ob dies der Fall sei oder nicht. Die Umfrage er­gab mit überwältigender Mehrheit Unterstützung für die Ansicht, dass Golfspielen gut für die psychische Gesundheit der Menschen sei. Eindrucksvolle 95% der befragten Golfer stimmten dem zu, 89% gaben an, dass es sich direkt positiv auf sie ausgewirkt habe. Von den befragten Golfern gab lediglich 1% an, dass sie nicht glauben, dass Golf gut für die psychische Gesundheit der Menschen ist, und nur 4% gaben an, dass das Spielen nichts zur Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit beigetragen habe.

Ein Überblick über die wichtigsten Kennzahlen der Golf-Care-Umfrage.

Komfortzone Golfclub

Trotz der jüngsten Fortschritte im Bewusstsein für psychische Gesundheit – insbesondere im letzten Jahrzehnt – wird das Thema immer noch oft als Tabu angesehen. Allerdings gaben mehr als ein Drittel der Golfer (36%) an, mit anderen Golfern Gespräche über psychische Gesundheit geführt zu haben, die sie möglicherweise nicht unbedingt mit anderen Menschen oder Freunden geführt hätten. Fast die Hälfte (46 %) gab an, dass es ihnen angenehm sei, mit anderen Golfern über ihre psychische Gesundheit zu sprechen, was darauf hindeutet, dass Golfclubs und Golfplätze immer öfter Raum für Gespräche über psychische Gesundheit bieten. Noch mehr gaben an, dass sie sich wohler fühlten, wenn sie mit ihrer unmittelbaren Familie über psychische Gesundheit sprechen würden (61%).

Die Umfrage ergab weiters, dass die Ablenkung von Stress oder Sorgen der größte Vorteil des Golfspielens für die psychische Gesundheit ist (77%), und 92% gaben an, dass der Aufenthalt im Freien der Hauptgrund dafür sei, warum Golf so vorteilhaft sei. Als Vorteile wurden auch eine verbesserte Stimmung und ein gesteigertes Energieniveau festgestellt.

Darüber hinaus gaben 87% der Golfer an, dass das Golfspielen ihre geistige Gesundheit verbessert habe, weil es ihnen die Möglichkeit gebe, Zeit mit anderen zu verbringen. Unterdessen gaben nur 20% an, dass dies daran lag, dass sie Zeit alleine verbringen konnten, was darauf hindeutet, dass soziale Interaktion das ist, was Golfer von ihrem Spiel am meisten erwarten.

Trotz der klaren Vorteile gab knapp die Hälfte (41%) der Golfer an, dass es in der britischen Golfbranche immer noch nicht genug Bewusstsein für psychische Gesundheit gebe, und 45% gaben an, sie seien sich nicht sicher.

Mehr Bewusstsein

John Woosey, Gründer von Golf Care, sagte: „Die Vorteile des Golfspielens für die geistige und körperliche Gesundheit liegen auf der Hand, und obwohl es in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gegeben hat, ist es klar, dass es noch viel zu tun gibt, wenn es in der Branche um das Bewusstsein für die psychische Gesundheit geht. Jeder in der Branche – ob Spieler oder Nichtspieler – hat die Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen, wenn sie über ihre psychische Gesundheit sprechen, unabhängig von ihrer Situation oder ihren Umständen. Zu lange galten Golfplätze als übermäßig maskuline Räume, in denen Menschen möglicherweise nicht offen über ihre Gedanken und Gefühle sprechen können. Diese Sichtweise ist veraltet und muss geändert werden.“

Die wichtigsten Faktoren, warum Golf die psychische Gesundheit verbessert.

Medianachweis: Golf Care

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