Am Weg zurück

Andrew „Beef“ Johnston stieg einst schnell auf. Der Weg zurück ist nicht einfach. Für viele …

Er ist der Sohn eines Busfahrers und einer Kantinenmitarbeiterin. Ein üppiger Vollbart rundet das Bild des Außenseiters gewissermaßen ab. Andrew „Beef“ Johnston hatte 2016 das Jahr seines Lebens. Er gewann die Open de Espana, wurde Achter bei der Open und stieß in die Top 100 der Geldrangliste vor. Damals 26 Jahre alt, bekam er ungefähr alles, was man so will. Geld, Werbeverträge, Interviews, hohes Publikumsinteresse. Doch der Druck baute sich auf und „Beef“ konnte schlicht nicht wirklich damit umgehen. Der DP-World-Tour-Spieler erklärte in einem Interview: „Plötzlich stand ich auf der Range neben Rory oder Ricky Fowler, wer auch immer es war, und dachte: ‚Das ist lächerlich, ich sollte nicht hier sein.‘ Der Druck, den ich mir danach selbst auferlegt habe, war enorm. Ich musste versuchen, jede Woche zu gewinnen, was einfach so unrealistisch ist. Aber ich wusste ja nicht, dass das passieren würde. Je mehr Druck ich mir selbst gemacht habe, desto schlechter habe ich gespielt, desto mehr habe ich mich aufgeregt, desto mehr Druck habe ich verspürt, weil ich keine Leistung gebracht habe. Es war wie eine Spirale – bis zu dem Punkt, an dem man mich nicht mehr auf einen Golfplatz bringen konnte.“ Seit Saisonbeginn setzt er aus. Zum Druck kamen auch Verletzungen hinzu. Mittlerweile arbeitet er an seinem Comeback, gemeinsam mit einem Sportpsychologen. „Auf ziemlich morbide Weise sagte er mir, ich solle mich in folgende Situation versetzen: Ich liege im Sterbebett und müsste mich auf Dinge festlegen, an die sich meine Freunde nach meinem Ableben erinnern. Ich sagte: ‚Ich möchte einfach Beef oder Andrew sein, was auch immer, mit meinen Kumpels abhängen, dieser alberne, lustige Typ sein. Lachen, Spaß haben, als netter Mensch in Erinnerung bleiben. Er sagte: ‚Du hast kein Golfturnier erwähnt.‘ Und ich sagte: ‚Nein, habe ich nicht.‘ Er meinte: ‚Das ist doch nicht so wichtig, oder?‘ Das hat mir einen Schlag verpasst, der mir für immer im Gedächtnis geblieben ist.“ Möge es dem 34-Jährigen wirklich bald wieder besser gehen.

Wasser Marsch

Ein ganz anderes Thema hinsichtlich Zurückkommen passierte beim Ryder Cup. Ein Europa-Fan hatte sich, direkt nachdem Tommy Fleetwood gegen Rickie Fowler den entscheidenden halben Punkt zum 14,5:10-Zwischenstand holte, der den Sieg bringen sollte, ins kühle Nass begeben. Ein Offizieller versuchte eher halbherzig, ihn daran zu hindern, sich vom Grün ins Wasser zu werfen. Der ältere Herr mit weißem Bart zog sich die Mütze, aber nicht die Brille vom Kopf. Diese ist wohl auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Der offizielle Ryder-Cup-Account von Europa schrieb dazu mit dem Video auf der Plattform X (vormals Twitter): „Wir haben Fans im Wasser. Ich wiederhole: Fans im Wasser.“ Denn bei einem blieb es nicht, wie online gut ersichtlich war. Ja, man muss Feste feiern, wie sie fallen.

Da waren sie noch nicht im Wasser, aber bald!

Deckel drauf

Das tat auch Patrick Cantlay: Er  heiratete seine Partnerin Nikki Guidish in Rom, nach dem enttäuschenden amerikanischen Ryder Cup in der italienischen Hauptstadt. Der 31-Jährige geriet während des Turniers in heftige Kontroversen, als Spieler wie Rory McIlroy und Jon Rahm das Team Europe zum Sieg im Marco Simeone Golf and Country Club führten. All das konnte er jedoch hinter sich lassen, als er Guidish, eine 31-jährige Apothekerin und ehemaliges Fitnessmodel, bei einer atemberaubenden Hochzeit in Rom heiratete. Es fand am Montag im St. Regis Hotel statt – 24 Stunden nach der Ryder-Cup-Niederlage.

Medianachweis: Sportcomm/Getty Images

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