Mit der The Senior Open Championship in Wales ging es bei den „alten Herren“ zum Abschluss der Major-Saison noch einmal richtig zur Sache. Den Teilnehmern wurde über vier Tage lang wirklich alles an Können abverlangt, was das Schlagrepertoire zu bieten hat.
Sauwetter in Wales
Und dabei hatte das walisische Wetter im Royal Porthcawl GC vor allem am Wochenende einen maßgeblichen Anteil daran, dass der Kampf um die „silberne Kanne“ bei dem Ü-50ern zu einem echten Kraftakt wurde. Heftige Windböen gepaart mit Regenschauern sorgten dafür, dass die Scores Samstag und Sonntag nach oben schnellten und kein einziger Spieler mehr eine Runde unter Par ins Clubhaus bringen sollte.
Time to grind
Solche erschwerten Bedingungen sind wie gemacht für den Golfertyp „Grinder“, der es liebt, um jedes Par zu kämpfen und allen Widrigkeiten zum Trotz einen passablen Score abzuliefern. Alex Cejka ist so ein Grinder und in dieser Rolle sollte der Deutsche bei absolutem Hundewetter so richtig aufgehen. Ein ums andere Mal rettete Cejka aus schier aussichtsloser Position noch zum Par und sah sich nach 72 Bahnen großen Kampfes mit Padraig Harrington nur noch einem ebenbürtigen Kontrahenten gegenüber.
Zu wenig riskiert
Mit 5 über Par hatten beide Spieler das Turnier abgeschlossen, nachdem Harrington den Putt zum Eagle und Sieg an der 18 zu zaghaft angegangen war. „Ich hatte die Chance zu gewinnen und wollte keinen schlechten Putt machen, aber ich hätte einfach mehr Risiko gehen müssen“, haderte Harrington nach der Runde mit sich.
Stechen entscheidet
Noch mehr mit sich gehadert haben wird der Ire nach dem Stechen. Denn nachdem beide Spieler das erste Extraloch (18, Par 5) mit einem Birdie geteilt hatten, unterlief Harrington am zweiten Extraloch (erneut die 18) der entscheidende Fehler. Grün mit dem zweiten Schlag überschlagen, Chip vergeigt und nur ein Par notiert. Die Tür war offen für Alex Cejka und der spazierte im strömenden Regen mit einer kultigen Eintracht-Frankfurt-Mütze und einem abschließenden Birdie hindurch.
Major-Sammler
„Es war eine wirklich harte Woche hier und die beiden letzten Tage waren ein wirklich große Herausforderung. Ich kann es noch gar nicht glauben, jetzt gerade hier mit diesem Pokal zu stehen. Wenn man sich die Namen der ehemaligen Turniersieger auf dieser Trophäe ansieht und sie dann auf einmal selber hält, dann ist das einfach unglaublich“, so Cejka stolz. Und das konnte er auch sein, hat er mit seinen „erst“ 52 Jahren nun schon ganze drei Major-Siege (2021 gewann er das Regions Tradition und die KichenAid Senior PGA Championship) auf dem Konto. Reguläre Siege auf der Champions Tour sind Cejka dabei erstaunlicherweise noch keine gelungen.
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