Alexandra Försterling spielt ihre erste Saison auf der Ladies European Tour und konnte nun bereits als Rookie ihren ersten Profititel holen. Im Golfpark Holzhäusern sichert sie sich dank dreier 66er-Runden 45.000 Euro. Letztes Jahr hatte sie ein verheißungsvolles Profi-Debüt just dort gegeben, nach einer anstrengenden Q-School erlangte sie die Tourkarte. Bislang war ein fünfter Platz in Spanien ihr bestes Ergebnis gewesen.
Match mit Witt
Die Swiss Open waren überhaupt gut für Österreich und Deutschland. Lediglich Helen Tamy Kreuzer und Christine Wolf verpassten den Cut. Sarah Schober wurde am Ende 43., Patricia Isabel Schmidt landete auf Rang 37., Leonie Harm wurde 30. Laura Fünfstück erreichte Platz elf und landete somit ebenfalls im Spitzenfeld, Sophie Witt war lange vorne dran. Die 20-Jährige lag noch vor dem 18. Loch schlaggleich mit der späteren Gewinnerin voran, ein verzogener Abschlag führte zunächst zu einem Bogey, was sie das Turnier dann auf Rang drei hinter Madelene Stavanger abschließen ließ. Die deutschen Spielerinnen eilten nach Turnierende übrigens vorbei und bescherten Försterling eine Champagner-Dusche. Mit dabei auch Witt, die den verpassten Sieg dank ihrer starken Form – seit Juli verpasste sie nur in Schottland den Cut, sammelte eine Reihe an Toperergebnissen – verschmerzen konnte. Bleibt zu fragen: Wer ist die Siegerin eigentlich?
Ab in die USA
Alexandra Försterling erblickte Ende November 1999 das Licht der Welt und ist eine deutsche Profigolferin. Sie wurde 2014 Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und gewann in diesem Jahr sowohl einzeln als auch mit der Mannschaft die European Young Masters.
Im selben Jahr erreichte sie eine Nominierung für das europäische Team beim Junior Ryder Cup, der im Blairgowrie Golf Club in Schottland stattfand. Zwischen 2014 und 2017 trat sie viermal bei der Mannschafts-Europameisterschaft der Mädchen an. Zusammen mit Helen Tamy Kreuzer, Aline Krauter und Paula Schulz-Hanssen wurde sie Zweite bei der Mannschafts-Europameisterschaft der Damen 2020 und verlor im Finale mit 2:1 gegen ein schwedisches Team mit Linn Grant, Ingrid Lindblad, Maja Stark und Beatrice Wallin.
Försterling gewann die Berlin Open 2016, 2017 und 2019. 2017 belegte sie bei der Helen Holm Scottish Women‘s Open Championship den dritten Platz, sieben Schläge hinter Linn Grant. Försterling schrieb sich 2018 an der Arizona State University ein und begann mit dem Damen-Golfteam der Arizona State Sun Devils zu spielen.
Logische Folge
Im Jahr 2021 teilte sie sich den „Match in the Desert“-Einzeltitel mit ihrer Teamkollegin Linn Grant, nachdem sie in der Eröffnungsrunde eine 68 geschafft hatte. Im Jahr 2021 gewann sie das German International Amateur, indem sie Runden mit 70, 68, 66 und 68 Schlägen absolvierte, am Ende 272 Punkte erzielte und mit vier Punkten Vorsprung gewann. Sie wurde Zweite beim European Ladies Amateur in Italien, drei Schläge hinter Ingrid Lindblad. Der Titel ist nun fast schon die logische Folge. Man wird sehen, wie es nach der Solheim-Cup-Pause weiter geht. Ende September wartet mit den Ladies Open de France ein weiterer Kracher, dann geht es nach Hongkong zu den Aramco Team Series. Nach dem Hero Women‘s Indian Open und einem weiteren Teamevent steigt das Finale.
Medianachweis: Tristan Jones / LET