Zum ersten Mal in seiner sagenumwobenen Geschichte wird der Solheim Cup in Spanien ausgetragen. Im andalusischen Finca Cortesin findet von 22. bis 24. September die mit Spannung erwartete 18. Ausgabe des Kontinental-Vergleichskampfs zwischen Europa und USA statt. Der Solheim Cup wurde erstmals 1990 ausgetragen und folgt dem gleichen Format wie der Ryder Cup, der in diesem Jahr eine Woche danach im Zuge eines epischen zweiwöchigen Teamgolf-Happenings stattfinden wird.
Europa holt auf
Nach dem 15:13-Sieg im Inverness Club in Ohio, USA vor zwei Jahren geht Team Europe als Titelverteidiger in den diesjährigen Solheim Cup. Auch die Auflage 2019 im schottischen Gleneagles ging an die Europäerinnen, die unter der Führung der neuen Kapitänin Suzann Pettersen nun also den historischen Titel-Hattrick anstreben. In der Gesamt-Statistik liegen die Amerikanerinnen dank ihrer Dominanz in den ersten beiden Jahrzehnten mit zehn zu sieben Siegen immer noch vorne, doch von den letzten sechs Auflagen konnten die Europäerinnen vier für sich entscheiden.
Der Solheim Cup verdankt seinen Namen dem berühmten Golfschlägerhersteller Karsten Solheim, der maßgeblich an seiner Entstehung beteiligt war. Die Veranstaltung findet abwechselnd in den USA und in Europa statt und geht dieses Jahr nach Malaga in Spanien, das wegen seiner golfaffinen Umgebung und den mehr als 70 Golfplätzen auch „Costa del Golf“ genannt wird.
Würdiger Schauplatz
Der beeindruckende Golfplatz Finca Cortesin ist ein würdiger Schauplatz, den Solheim Cup auszurichten. Von Cabell Robinson, einem in Spanien lebenden Absolventen von Princeton und Harvard, entworfen, war Finca Cortesin bereits Austragungsort zahlreicher hochkarätiger Turniere, darunter der Volvo World Match Play Championship (2009, 2011, 2012). Mit rund 7.500 Yards (6.858 Meter) großen, welligen Grüns und mehr als 100 strategisch platzierten Bunkern ist es eine der längsten und anspruchsvollsten Anlagen Europas. „Finca Cortesin ist definitiv der beste Austragungsort des Solheim Cups. Es verfügt über so viele fantastische Einrichtungen, ein unglaubliches Hotel und einen der besten Golfplätze Europas“, zeigte sich auch Europas Solheim-Cup-Kapitänin Suzann Pettersen im Vorfeld bereits begeistert.
Die Fans können das ganze Wochenende über herrliches Wetter erwarten. Malaga bietet auch ausgezeichnete Unterkünfte und erstklassige Einrichtungen, wie den Hochgeschwindigkeitsbahnhof Maria Zambrano und den internationalen Flughafen Costa del Sol.
Feuer und Eis
Zurück zum Sportlichen: Dieses Jahr werden Suzann Pettersen und Stacy Lewis ihre jeweiligen Teams in die Schlacht führen. Beide haben zwei Major-Titel auf ihrem Konto und können auf eine langjährige Erfahrung im Kontinentalduell zurückblicken. Pettersen gehörte neunmal dem europäischen Team an (davon viermal als Siegerin), während Lewis viermal mit von der Partie war (2015 und 2017 als Gewinnerin). Vom Auftreten und Temperament könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Die Norwegerin war stets eine Anführerin auf dem Platz – eine Wikinger-Kriegerin mit wallendem blonden Haar und wütenden Triumphschreien. Im Jahr 2019 wurde sie aus dem Mutterschaftsurlaub gerissen, lochte den siegreichen Putt in Gleneagles und ging dann sofort an Ort und Stelle in den Ruhestand. Ihr US-Pendant Lewis ist von ihrem Naturell aus deutlich kühler mit einem eisigen, stählernem Blick, jedoch einer inneren Leidenschaft, die jener von Pettersen um nichts zurück steht.
Offener Ausgang
Die diesjährige Ausgabe des Solheim Cups verspricht eine unglaubliche Golfshow zu werden, wobei der Ausgang in Finca Cortesin völlig offen ist. Die Wettquoten gehen davon aus, dass Team Europa aufgrund seiner jüngsten Leistung und seines Heimvorteils der leichte Favorit ist. Ein Novum in der Geschichte, wo eigentlich immer im Vorfeld Team USA der klare Favorit war. Die Amerikanerinnen können jedoch in diesem Jahr auf neue Star-Power im Team setzen. Neben Überfliegerin Nelly Korda wird auch das Major-Siegerduo Allisen Corpuz und die neue Nummer eins der Welt, Lilia Vu, eine gewichtige Rolle übernehmen. Dazu sind alle Augen auf Ausnahmetalent Rose Zhang gerichtet, die 141 Wochen lang die bestplatzierte Amateurin der Welt war, bevor sie im Sommer als erste Profispielerin seit 1951 bei ihrem LPGA-Debüt den Sieg holen konnte.
Doch auch Team Europe verfügt laut Kapitänin Suzann Pettersen über „das stärkste Team aller Zeiten“. Céline Boutier gewann in Evian ihr erstes Major. Charley Hull verpasste als jeweils Zweite bei den U.S. Women‘s Open und AIG Women‘s Open nur hauchdünn den Sieg und zählt aktuell zu den besten Spielerinnen der Welt. Dazu gibt es mit den beiden schwedischen Rookies Linn Grant und Maja Stark neues, frisches Blut im Team. Die 24-jährige Grant hat bereits sechs Mal auf der LET und einmal auf der LPGA Tour gewonnen. Ihre herausragendste Leistung war ein schier unglaublicher Triumph mit neun Schlägen Vorsprung beim Scandinavian Mixed 2022, einem Event, an dem Spieler der LET und DP World Tour teilnahmen. Die 23-jährige Stark hat mit sechs LET-Siegen und einem auf der LPGA Tour eine identische Bilanz. Zusammen könnten sie für ordentlich Zündstoff sorgen.
Der Solheim Cup 2023 verspricht Frauengolf auf höchstem Niveau, mit einer noch nie dagewesenen Action und einem an Spannung kaum zu überbietenden Wettbewerb. Unterstützt von renommierten offiziellen Partnern wie PING können Sie vor Ort in Finca Cortesin erstklassiges Live-Profigolf erwarten oder von der gemütlichen Couch zu Hause ein unvergessliches Fernseherlebnis genießen. Möge das bessere Team gewinnen!
Solheim Cup 2023 – Teams
Team Europe
- Kapitänin: Suzann Pettersen (NOR)
- Céline Boutier (FRA)
- Carlota Ciganda (ESP)
- Gemma Dryburgh (SCO)
- Linn Grant (SWE)
- Georgia Hall (ENG)
- Caroline Hedwall (SWE)
- Charley Hull (ENG)
- Leona Maguire (IRL)
- Anna Nordqvist (SWE)
- Emily Kristine Pedersen (DEN)
- Madelene Sagström (SWE)
- Maja Stark (SWE)
Team USA
- Kapitänin: Stacy Lewis
- Allisen Corpuz
- Ally Ewing
- Danielle Kang
- Megan Khang
- Cheyenne Knight
- Nelly Korda
- Jennifer Kupcho
- Andrea Lee
- Lexi Thomspon
- Lilia Vu
- Angel Yin
- Rose Zhang
Medianachweis: Tristan Jones / LET
