Hot or not?!

Die besten und schlechtesten Outfits der Ryder-Cup-Historie. Und was steht dieses Jahr im Skript?

Der Ryder Cup hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1927 zurückreicht. Praktisch jede wichtige Persönlichkeit des Golfsports aus Amerika oder Europa hat in den letzten 89 Jahren am Ryder Cup teilgenommen und seine Geschichte bietet uns einen erstaunlichen Schatz an Legenden und Fotos vom Wettbewerb.

Goldenes Zeitalter

Aus modetechnischer Sicht sahen die meisten Ensembles von 1927 bis Mitte der 1960er-Jahre wirklich fantastisch aus. Zufälligerweise fallen diese Jahre auch mit dem zusammen, was viele Leute als „goldenes Zeitalter“ der Herrenmode bezeichnen. Die maßgeschneiderten Looks aus den ersten 40 Jahren der Ryder-Cup-Matches waren in der Tat ausgezeichnet. Die Ryder-Cup-Mode und die Golfmode im Allgemeinen waren im Laufe der Jahre größtenteils konservativ angehaucht. Das sind aber die Looks, die sich gut gehalten haben. Beginnend von den 1980er- Jahren begannen sich dann aber auch modische Fehlgriffe zu häufen und führten zu teils wirklich haarsträubenden Looks. Viele galten zu ihrer Zeit vielleicht als „trendig“, gerieten aber bald darauf in Ungnade.

Desaster Brookline

Das schlimmste Outfit aller Zeiten trugen nachweislich die US-Amerikaner 1999 bei der „Schlacht von Brookline“. Nicht nur die epochale Aufholjagd, die mit dem gelochten Putt und Jubellauf von Justin Leonard besiegelt wurde, bleibt in Erinnerung. Beim Anblick der grässlichen Shirts, die US-Kapitän Ben Crenshaw höchstpersönlich ausgewählt hatte, bleiben noch  heute manchem europäischen Golffan die Bisse im Hals stecken.  Es kommt wahrlich nicht oft vor, dass ein Poloshirt einem mit Fotos gefüllten Flur ähnelt. Stellen Sie sich eine Auswahl an Bilderrahmen vor, die mit Portraits früherer Ryder-Cup-Gewinner gefüllt sind, und untermalen Sie das fertige Kunstwerk mit einem „attraktiven“ Kastanienbraunton. Farblich beinahe noch mehr daneben griffen die Europäer bei der darauf folgenden Ausgabe  des Ryder Cup 2002 im englischen The Belfry. Kapitän Sam Torrance und seine zwölf Golfhelden holten zwar einen historischen Sieg, die „Braun in Braun“-Töne sorgten aber bereits damals bei Modeexperten für Kopfschütteln.  

Legendäres US-Comeback 1999: Die Shirts bleiben eher negativ in Erinnerung.
Braun in Braun: Sam Torrance und Team Europe griffen 2002 daneben.

Look, feel, play good

Dass Team Europe auch anders kann, zeigte die Equipe etwa 1985, ebenfalls in The Belfry, als Seve & Co mit roten V-Pullis, passend zu den weißen Poloshirts und navyblauen Hosen, eine wahrlich gute Figur abgaben. Als Draufgabe holten sie unter dem Motto „Look Good, Feel Good, Play Good“ erstmals als Team Europe auch den Sieg bei einem Ryder Cup. Als positives Modebeispiel aufseiten der US-Amerikaner sei das Jahr 1993 erwähnt. Oft kopiert, aber nie erreicht, sorgten der legendäre Payne Stewart und seine Kollegen für die Geburt des „Trophy-Sweaters“. Passenderweise war dies auch das letzte Mal, dass die US-Amerikaner einen Ryder Cup auf europäischem Boden für sich entscheiden konnten.

Die heutigen Looks

Doch gehen wir zur Gegenwart über. Welche Outfits werden die beiden Teams in diesem Jahr im Marco Simone Golf & Country Club vor den Toren Roms tragen? Aufseiten der Europäer tritt erneut das italienische Luxus-Label Loro Piana als Ausstatter des Teams von Kapitän Luke Donald in Erscheinung. Seit 2016 ist Loro Piana offizieller Kleidungspartner des europäischen Teams. Ausgewählte Uniformen mit dem Logo der Mannschaft sind als Sammlerstücke während der Turniertage exklusiv in der Loro Piana Boutique in Rom erhältlich.

Auch in diesem Jahr sind LPs charakteristische Pullover und Polos im Farbblockdesign enthalten, die ein sanftes Weiß mit kräftigem Kastanienbraun (oder, wie LP es nennt, „Kümmel“) und zeitlosen Marineakzenten kombinieren. Auch in diesem Jahr können wir mit Farbtupfern rechnen, wobei die Farbgebung „Laguna Teal“ einen starken Auftritt im Farbmuster der Capsule-Kollektion darstellt. Bei einem einheitlichen Poloshirt kontrastiert Kanariengelb das luftige Blaugrün und sorgt so für einen dramatischen Look auf dem Platz. Auch die sonnenblumengelben Poloshirts mit marineblauem Besatz am Kragen – allesamt eine Anspielung auf das traditionelle Farbschema des Teams aus Blau, Weiß und Gelb – sollen für einen erfolgsversprechenden Look sorgen.

Dem gegenüber stehen auch in diesem Jahr wieder die traditionellen rot-weiß-blauen Outfits der US-Amerikaner, die auch in diesem Jahr wieder dem langjährigen Kleidungspartner Ralph Lauren das Vertrauen schenkten. 

Zach Johnson und Team USA bleiben Ralph Lauren und Rot-Weiß-Blau treu.

Solheim-Cup-Outfits

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die Outfits der beiden Teams des Solheim Cup, welcher in der Woche zuvor im spanischen Finca Cortesin stattfinden wird. Die Gäste aus den USA vertrauen unter der Führung von Kapitänin Stacy Lewis genauso wie die Herren auf das traditionelle Farbschema in den Nationalfarben der Vereinigten Staaten. Mit Dunning Golf startet Team USA in eine neue Bekleidungsära und die Outfits können sich wahrlich sehen lassen. 

Die US-Damen vertrauen auf die Dienste von Ausrüster Dunning Golf.

Europas Kapitänin Suzann Pettersen vertraut mit ihrem Team weiterhin auf die Dienste von PING Apparel, die 2021 erstmals als Team-Sponsor auftraten. Neben den bekannten Blau-Weiß-Gelb-Tönen wird man vor allem an Tag 1 auch dem austragenden Land Spanien mit den Farben Gelb und Rot die Ehre erweisen. 

PING Apparel stattet Team Europe beim Solheim Cup in Finca Cortesin aus. 

Medianachweis: sportcomm / Getty Images, Loro Piana, Ralph Lauren, Dunning Golf, PING Apparel

Prev
Die Golfenden Alchemisten

Die Golfenden Alchemisten

Die beiden Golflehrer Marie Jeffery und Davide Mori nehmen ihre Schützlinge auf

Next
Qualität verbindet

Qualität verbindet

Auf den 16 Leading Golf Courses in Österreich bekommen Golfer das Beste

Das könnte dich auch interessieren
Total
0
Share